
Am 24. Oktober 2025 findet der erste #tagderpflegendeneltern statt, an dem wir auf mehr Sichtbarkeit hoffen. Seit der Geburt unserer Tochter gehören wir dazu. Wir pflegen oft rund um die Uhr.
Keiner nennt es Arbeit, es scheint selbstverständlich zu sein. Wir sind schließlich die Eltern und lieben unser Kind. Wie können wir da erwarten, dass genügend Pflegepersonal zur Verfügung steht? Wie können wir uns beklagen, dass wir tage- und nächtelang unser Kind selbst pflegen?
Im Gegensatz zu Pflegekräften wurden wir nicht dafür ausgebildet, Vitalwerte zu überwachen, Medikamente zu stellen und zu verabreichen, schnell und dann auch noch zielsicher richtig zu handeln, wenn es kritisch wird.
Wir wurden nicht dafür ausgebildet, komplexe medizinische Geräte zu bedienen inklusive der Vorratshaltung für alle Zubehörteile, Reinigung, Wartungsüberwachung und rechtzeitigem Tausch von Equipment.
Wir wurden nicht dafür ausgebildet, epileptische Anfälle zu erkennen, zu begleiten und korrekt zu entscheiden, wann Handlungsbedarf besteht.
Wir wurden nicht dafür ausgebildet, Hilfsmittel richtig einzusetzen, Lagerungen und Mobilisierungen korrekt auszuführen.
Wir wurden nicht dafür ausgebildet, verschiedene Schläuche in diverse Körperöffnungen unseres Kindes zu schieben ohne dass wir Schaden anrichten.
Wir wurden nicht dafür ausgebildet, Verhaltensmuster zu erkennen, korrekt einzuordnen, zu begleiten und zu regulieren.
Wir wurden nicht dafür ausgebildet, Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie, Osteopathie, was auch immer -ie auszuüben, um unser Kind optimal zu fördern und zu unterstützen.
Aber all dies tun wir tagtäglich ohne Urlaub ohne zuverlässige Pausen ohne echte Nachtruhe.
Wir pflegen auf hohem Niveau und doch nennt es keiner Arbeit.
Weil wir Eltern sind, haben wir all das aus Liebe zu tun und dankbar zu sein, wenn es überhaupt mal Entlastung gibt.
Fachpersonen haben Urlaub, Mittagspausen und ein Privatleben.
Wir pflegen auch heute am #tagderpflegendeneltern und zwar rund um die Uhr.

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